Post by Tim LandscheidtPost by Till KinstlerPost by HerbertDie U-Bahnen und Busse in Hamburg werden heute ganztägig
bestreikt. Die S-Bahn hat einen eigenen Tarif und fährt
weiter.
Da bekomme ich den Verdacht, dass es heute in der S-Bahn
besonders voll werden könnte. Fährt hier zufällig jemand
mit und kann berichten?
Aus Hamburg kann ich nicht mit Erfahrungen dienen. In Berlin
hat die BVG (U-Bahnen, Trams, fast alle Busse) in den
letzten Wochen zweimal ganztägig gestreikt. Ich kann nur vom
ersten Streiktag berichten: Da waren die S-Bahnen wunderbar
leer(!). Ich vermute, das hat damit zu tun, dass viele Leute
schlicht Angst vor überfüllten S-Bahnen hatten bzw. den
Unterschied BVG / S-Bahn nicht auf die Reihe kriegen und gar
nicht wussten, dass die S-Bahn fuhr.
Am zweiten Streiktag war es dann laut Medienberichten auch
in der S-Bahn voller, von chaotischen Zuständen o.ä. wurde
aber nichts überliefert.
Ob sich das irgendwie auf Hamburg übertragen lässt, kann ich
aber nicht einschätzen.
Es gibt in Hamburg sehr wenige Fahrbeziehungen, bei denen
man zwischen S- und U-Bahn/Bussen wählen kann. Meine Vermu-
tung wäre daher, dass die Gutverdiener auf ihr Reserve-Auto-
mobil umsteigen oder einen Home-Office-/Urlaubstag einlegen
und die Mindestlohnempfänger ihr Tagessalär für (die Hoff-
nung auf) einen Mietwagen ausgeben; bei den S-Bahnen würde
ich keine wesentlich größere Nachfrage erwarten.
Anders als in Berlin, wo in der Zeit der deutschen Teilung U-Bahnen
angeblich nahe von bestehenden S-Bahn-Linien gebaut wurden, um eine
Alternative zur Ost-betriebenen S-Bahn zu schaffen, kann man hier nur
schwer von U-Bahn zur S-Bahn ausweichen (und umgekehrt). Gestern war ein
Schönwettertag, da hätte ich vermutet, dass viele U-Bahn- und
Busmitfahrer mit dem Rad zur fernen S-Bahn gefahren wären.
Ich hätte es jedenfalls versucht, wenn ich von außerhalb ein Ziel in der
Innenstadt hätte anfahren müssen und aus den bekannten Gründen nicht
einfach mit dem Auto hätte fahren können.
Homeoffice ist wohl das Stichwort. Bei den noch geltenden coronabedingt
liberalen Homeoffice-Regelungen bot sich das als Ausweichlösung an.
Diejenigen mit persönlicher Anwesenheitpflicht am Arbeitsort hatten die
A-Karte.
Herbert